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Kategorie: Produktionsleitstand.
Synchrotron-Strahlung: Die „Erfolgsstory“ geht weiter!

JST Kontrollraum: Qualität nicht Quantität! Der Blick durch das Bullauge gibt einen ersten Eindruck des neuen Kontrollraums, der den Elektronenspeicherring Metrology Light Source steuert, einen Teilchenbeschleuniger, dessen Strahlung in Industrie und Wissenschaft zum Einsatz kommt.
Der klingende Name „BESSY II“ hat im vergangenen Jahrzehnt weltweit Bekanntheit erlangt. Forscher aus dem In- und Ausland, das Who´s Who aus Wirtschaft und Politik, selbst die ehemalige Kanzlerin – sie alle konnten sich im JST Leitstand des Berliner Helmholtz-Zentrums von den Einsatzmöglichkeiten des Elektronenspeicherrings überzeugen. Auch die MLS-Anlage der benachbarten Bundesanstalt wird von der BESSY-Leitwarte aus gesteuert. Ein ergänzender Leitstand auf dem Gelände der PTB kommt zusätzlich beispielsweise bei langwierigen Versuchsreihen zum Einsatz. Forscher und Fachgruppen profitieren von den Synergie-Effekten beider Häuser.
„Da war einfach Aufräumen angesagt“
Als verantwortlicher Operations Manager für den Kontrollrollraumbetrieb kennt Ingo Müller die Hintergründe genau: „Die PTB ist ein enger Kooperationspartner, der einen hohen Stellenwert in unserem Haus besitzt.“ Da jedoch der sogenannte MLS-Leitstand eher Laborcharakter hatte, historisch gewachsen und entsprechend unübersichtlich war, entstand der Wunsch nach einem Upgrade. „Da war einfach Aufräumen angesagt“, so Ingo Müller, der bereits das Projekt „BESSY-Kontrollraum“ gemeinsam mit Jungmann Systemtechnik realisierte. Seine Bilanz: „Das ist nicht nur gut gelaufen, das ist eine Riesen-Erfolgsstory – bis heute!“.
PTB Leitstand vor und nach dem Umbau
Zwei Kontrollräume sind miteinander verbunden
Vor diesem Hintergrund lag die erneute Zusammenarbeit mit JST nahe. „Wir wollten kein zweites System etablieren. Das bestehende System musste quasi erweitert werden. Die beiden Kontrollräume sollten miteinander kommunizieren können; schließlich sind sie verbunden. Außerdem war es mir wegen der guten Erfahrung wichtig, wieder mit JST zu arbeiten“, erklärt Ingo Müller.
Geo-Redundanz und ein „kleines Raumwunder“
Ob Weltall-Sonden, Detektoren für Industriekunden oder metrologische Forschungen – mit dem neuen Kontrollraum für die MLS-Anlage wurde eine eigene, hochwertige Einrichtung mit Geo-Redundanz für die Wissenschaftler des Berliner Instituts geschaffen. Gleichzeitig ließ sich hier „ein kleines Raumwunder“ realisieren: Auf nur 18 Quadratmetern überwachen Physiker viele tausend Parameter des Speicherrings.
Eine ganze Kontrollraumwelt auf 18 Quadratmetern
Den Wissenschaftlern stehen dafür neben der flexiblen KVM-Technologie MultiConsoling® und der intuitiven Bedienung über die myGUI®-Oberfläche auch eine moderne Großbildwand und ergonomische Kontrollraumpulte zur Verfügung. Das innovative Akustik-Deckensegel OPAL X11® zählt ebenso zur neuen Ausrüstung wie integrierte QI-Ladezonen in den Pultoberflächen oder ein Raumluftsensor, der bei Überschreitung der Grenzwerte direkt über das User Interface eine Warn-Mitteilung ausgibt.
„Mit vereinten Kräften und Know-how möglich gemacht“
Für Ingo Müller steht fest: „Die Installation ist rundum gelungen und wird sehr gut angenommen. Alles lässt sich gut bedienen, die Ergonomie stimmt und der Raum hat eine gute Atmosphäre.“ Rückblickend bewertet er die einzelnen Entwicklungsphasen des MLS-Kontrollraums: „Die besondere Leistung lag im Kern in der Vorbereitung und Planung, einen schwierigen Raum effizient und optimal zu nutzen. Wir haben in gemeinsamen Terminen vor Ort das Ganze mit vereinten Kräften und Know-how möglich gemacht.“